19.6.06

 

Ehegelöbnis erlaubt Affären: Anwalt entscheidet sich dennoch für Karriere

ein Film aus einer arte-Reihe zu Carl Theoder Dreyer: http://www.arte-tv.com/de/film/1238314.html

Montag, 19. Juni um 22:10
Filmtitel: Gertrud

Regie und Buch: Carl Theodor Dreyer
Kamera: Henning Bendtsen, Arne Abrahamsen
Schnitt: Edith Schlüssel
Musik: Jørgen Jersild, Grethe Risbjerg Thomsens
Produzent: Jørgen Nielsen
Produktion: Palladium Film
Mit: Nina Pens Rode - (Gertrud Kanning), Bendt Rothe - (Gustav Kanning), Ebbe Rode - (Gabriel Lidman), Baard Owe - (Erland Jansson), Axel Strøbye - (Axel Nygen), Vera Gebuhr - (Dienstmädchen der Kannings), Anna Malberg - (Mutter von Kanning), Edouard Mielche - (Rector Magnificus)

"Die ehemals berühmte Sängerin Gertrud und der bekannte Anwalt Gustav Kanning planen zu heiraten. Doch statt sich im Rahmen ihrer Hochzeit ewige Treue zu versprechen, geloben sie sich gegenseitige Freiheit, sollten sie eines Tages erkennen, dass ihre Liebe verblasst ist. Einige Jahre später macht Gertrud von ihrem Recht Gebrauch... - Zweiter Teil der Reihe mit Filmen von Carl Theodor Dreyer.
Die ehemalige Sängerin Gertrud und ihr zukünftiger Ehemann, der bekannte Anwalt Gustav Kanning, sind ein glückliches Paar. Trotzdem gewähren sie sich eine kleine Sicherheitsklausel in ihrem Ehegelöbnis: Sollte ihre Liebe eines Tages nachlassen, hat jeder der beiden die Freiheit, sie anderweitig wieder aufblühen zu lassen. Einige Jahre später ist es tatsächlich soweit: Gertrud muss feststellen, dass ihr Mann sich mehr für seine Karriere als für sie interessiert, und beruft sich auf ihr Recht auf Liebe. In der Hoffnung, ihre Gefühle außerhalb der Ehe erwidert zu finden, beginnt sie eine Affäre mit dem jungen Musiker Erland Jansson, für den sie schließlich sogar ihren Mann verlässt. Wenig später trifft sie einen früheren Liebhaber wieder, den berühmten Schriftsteller Gabriel Lidman. Doch diesmal entscheidet sie sich, ihrem zweiten Partner treu zu bleiben, und lässt sich nicht auf eine weitere Affäre mit Lidman ein. Diese Entscheidung wird ihr allerdings nicht gedankt: Nur wenig später betrügt sie der flatterhafte Musiker Jansson seinerseits...

"Gertrud" ist der letzte der fünf Spielfilme, die Carl Theodor Dreyer als Tonfilm realisiert hat. Die Geschichte einer Frau, die sich aus den Zwängen ihrer großbürgerlichen Ehe zu befreien versucht, verdichtet die Motive, die Dreyer schon in seinen vorangehenden Werken behandelt. Die Heldin wird zum Opfer, wie schon in "Tag der Rache" (1943), einem weiteren seiner Hauptwerke (am 21.06.2005 auf ARGERTRUD1.jpg.imageDataTE zu sehen). Das Außergewöhnliche an "Gertrud" ist die rigorose Konzentration auf das Wesentliche: Der Film ist stilistisch ebenso kompromisslos wie seine Hauptperson und stieß zu seiner Entstehungszeit durch seinen langsamen Rhythmus, seine langen Einstellungen und das sparsame Dekor noch weitgehend auf Unverständnis. Was die Anhänger der Nouvelle Vague sofort erkannten, wurde für viele erst nach Dreyers Tod evident: die radikale Modernität dieses Meisterwerks. "Gertrud" ist jedoch - wenn auch weit entfernt von der naturalistischen Tradition - jenseits des typischen Dreyer-Stils einzuordnen, den der Filmemacher 1928 durch seinen großen Stummfilm "Die Passion der Heiligen Johanna" prägte. Flüssige Kamerafahrten und schnelle Schnitte zwischen den extremen Nahaufnahmen Johannas und ihres Inquisitors machten den Film zu einem Meilenstein der Filmgeschichte und brachten Dreyer den Ruf eines der bedeutendsten Filmemacher seiner Zeit ein."

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Gertrud - Montag, 19. Juni 2006 um 22:10
Tag der Rache - Mittwoch, 21. Juni 2006 um 23:30
Das Wort - Mittwoch, 28. Juni 2006 um 22:40
Michael - Freitag, 30. Juni 2006 um 00:30

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